

Die Fotografin Nina Röder inszeniert mit ihrer Arbeit „Mutters Schuhe“ Jugenderinnerungen ihrer Mutter – aus der Perspektive dreier Generationen
Nina Röder portraitiert in diesen Fotografien Erinnerungen ihrer Mutter an deren Jugendzeit; nachempfunden aus den Perspektiven ihrer Mutter, ihrer Großmutter und ihrer eigenen. Die zeitliche Grundlage basiert auf konkreten erinnerten Ereignissen ihrer Mutter, wie die des Tanzkursabschlussballes, Augenblicke vor dem Ausgehen und ihrer Ausbildung zur Friseurin.
Die Serie soll Fragen nach zeitlich und emotional bedingten Metamorphosen familiärer Erinnerungen aufwerfen: Wie sieht sich Röders Mutter jetzt in diesen Erinnerungen? Welche Emotionen sind mit ihnen verbunden und wie haben sich die Erinnerungen im Laufe der Zeit möglicherweise verändert? Wie erinnert sich wiederum Röders Großmutter an diese Zeit, als ihre Tochter noch jung war? Wie empfand sie als Mutter diese Augenblicke oder wie schätzte sie die Gefühle ihrer Tochter ein? Und wie viel weiß schließlich Nina Röder von diesen Momenten, die sie ja nicht unittelbar erlebt hat, sondern nur aus Erzählungen kennt. Fragen, die vielmehr durch die performative Versuchsanordnung der drei Frauen getragen werden, als das versucht wird, die komplexen Metamorphosen von Erinnerungen aufzulösen.
Entstanden sind die Fotografien in dem Elternhaus und Jugendzimmer von Röders Mutter in der mittelfränkischen Provinz. Die Kleider, die von allen drei Frauen getragen wurden, sind original Kleidungs-
stücke aus der Jugendzeit der Mutter und stehen im jeweiligen narrativen Zusammenhang zu den Erinnerungen.